„Triage“: packendes Drama um ethische Entscheidungen und persönliche Konflikte im Krankenhaus
18.11.2025
Salzburger Landestheater feiert Österreichisch-Premiere
Die Welt brennt, die Ressourcen in den Krankenhäusern werden knapp. Vier Ärzte, zwei Angehörige und nur zehn Beatmungsgeräte. Jede Entscheidung kann retten – oder zerstören. Um dieses erschreckende Szenario geht´s in „Triage“ - ein Schauspielstück das am 22. November 2025 im Salzburger Landestheater Östereich-Premiere feiert.
Das Wort „Triage“ ist noch nicht so lange in unserem aktiven Wortschatz verankert. Doch wir haben es kennengelernt als Beschreibung des komplexen Themas der medizinischen Prioritätensetzung unter den Bedingungen knapper Ressourcen in einem Katastrophenfall. Spätestens seit Coroan ist Triage den Menschen ein Begriff.
Prof. Blankenburg, die Leiterin einer Intensivstation, steht vor der schwierigen Aufgabe, die Verteilung lebenswichtiger Ressourcen, insbesondere von Beatmungsgeräten, zu koordinieren. Dabei werden ihre professionellen Entscheidungen durch persönliche Krisen beeinträchtigt. Vor allem der Kampf ihres Mannes mit Parkinson fordert ihre ganze Aufmerksamkeit und emotionale Kraft – was ihre Situation noch zuspitzt. Dr. Bozic wiederum ringt mit den Grundsätzen der medizinischen Ethik, während ihn zugleich die ersehnte Schwangerschaft seiner Frau und die Affäre mit seiner Kollegin Dr. Majewski umtreiben. Alle durchleben sie heftige Konflikte und moralische Dilemmata, mit denen medizinisches Personal in Extremsituationen konfrontiert wird: Vor dem Hintergrund einer weitreichenden Brandkatastrophe und der daraus resultierenden Überlastung der Klinik wird eine hoch angespannte Atmosphäre geschaffen, die die Ärzt*innen zu schnellen, oft kaum erträglichen Entscheidungen über Leben und Tod zwingt
Das Stück aus der Feder von Maya Arad Yasur beleuchtet eindringlich die rohe Realität jener, die mit den Schattenseiten ihrer Berufung konfrontiert sind. Die israelische Dramatikerin (1976) studierte Dramaturgie an der Universität Amsterdam und arbeitete als Produktionsdramaturgin u.a. in den Niederlanden und Israel. Ihre Stücke wurden mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem ersten Preis des ITI/UNESCO-Dramatikerwettbewerbs, dem Stückemarktpreis des Berliner Theatertreffens sowie 2019 vom deutschsprachigen und französischen EURODRAM-Komitee.
Ebru Tartıcı Borchers, geboren in Hatay/Türkei, bringt das Stück auf die Salzburger Bühne. Nach ihrem Schauspielstudium in Ankara und Engagements in der Türkei arbeitet sie seit 2015 in Deutschland. 2022 absolvierte sie ihr Regiestudium an der Universität Mozarteum Salzburg. Engagements führten sie u.a. ans Badische Staatstheater Karlsruhe, Theater Osnabrück, Staatstheater Mainz und Stadttheater Gießen. Seit der Spielzeit 2024/2025 ist sie Hausregisseurin am Oldenburgischen Staatstheater.

