Tour of Austria: Rad-Asse am Gaisberg gefordert
11.07.2025
Der Mexikaner Isaac del Toro bescherte seinem UAE Team Emirates XRG auf der dritten Etappe der Tour of Austria vom Schloss Hellbrunn auf den Gaisberg, den dritten und sich selbst den zweiten Etappensieg binnen 24 Stunden. Sein Teamkollege Felix Großschartner konnte mit Rang drei die Gesamtführung um knappe drei Sekunden verteidigen. In der Bergwertung liegt Emanuel Zangerle vom Team Vorarlberg sensationell weiterhin in Führung.
In Salzburg kam es heute zur ersten richtigen Klettertour bei der Tour of Austria mit gleich fünf Bergwertungen und dem 7,5 Kilometer langen Finale Gaisberg. Ganze 84 der 142,9 Kilometer langen Etappe führten bergauf!
Es begann spektakulär vor dem Schloss Hellbrunn am roten Teppich. Gnadenlos das Wetter, er Regen war bis kurz vor dem Zieleinlauf ständiger Begleiter.
Davon ließen sich eine Menge Radfans nicht abhalten, die die Strecke am Gaisberg säumten. Nach 30 Kilometern beim Anstieg zur ersten Bergwertung Faistenau setzten sich zunächst sechs Fahrer ab. Wie in den letzten drei Tagen war erneut Emanuel Zangerle vom Team Vorarlberg, Träger des Bergtrikots, dabei. Der junge Tiroler fährt eine bemerkenswerte Tour und sammelt fleißig Bergpunkte. Da sein Fluchtgefährte Giacomo Ballabio von Hrinkow Advarics virtuell im Führungstrikot fuhr, erhöhten die Fahrer von UAE Team Emirates XRG im Hauptfeld die Schlagzahl und reduzierten den Rückstand auf eine knappe Minute.
Moto-GP-Star muss aufgeben
Unterdessen musste der dreifache Moto-GP-Sieger Aleix Espargaro vom Team Lidl-Trek nach einem Sturz nach rund 60 Kilometern die Rundfahrt aufgeben. Es besteht Verdacht auf einen Bruch der Hand. Mit einem Sturz auf der ersten Etappe und gestern gleich zwei Crashs misslang sein Radsport-Debüt. Im Kampf um das Bergtrikot - das heimliche Rennen im Rennen - lieferten sich Zangerle und Astana-Profi Nicolya Vnokurov ein spannendes Duell. Die beiden attackierten kurz vor der letzten Bergwertung Oberwinkl rund 35 Kilometer vor dem Ziel, doch sie wurden noch vor dem Bergpreis vom bereits dezimierte Feld gestellt. Aber: Zangerle konnte heute sein Bergtrikot verteidigen!
Durch das knallharte Tempodiktat von UAE Team Emirates XRG verloren auf den letzten Kilometern immer mehr Fahrer den Anschluss an die Spitzengruppe. Rund 1,3 Kilometer vor dem Ziel attackierte Andrew August von INEOS-Grenadiers an der mit über 17 Prozent steilsten Passage. Bis 200 Meter vor dem Ziel sah alles nach einem Sieg aus, als von hinten der Giro-Zweite del Toro seine Reserven mobilisierte und einfach vorbeiflog. Hinter August landete Felix Großschartner an der dritten Stelle. Als zweitbester Österreicher landete Philipp Hofbauer (WSA KTM Graz) vor Marco Schrettl (Tirol KTM Cycling Team) an der 20. Stelle. "Mit diesem Etappensieg habe ich heute nicht gerechnet, am Anfang war es wegen des starken Regens extrem kalt. Dann lief es immer besser und ich hatte im Finale die besseren Beine", freute sich del Toro.
Großschartner verteidigt Rot
In der Gesamtwertung spitzt sich das Stallduell zwischen Felix Großschartner und Isaac del Toro weiter zu: Der Oberösterreicher liegt nur mehr drei Sekunden vor dem Mexikaner. Dahinter hat sich Andrew August an die dritte Stelle geschoben. Als zweitbester Österreicher folgt der Tiroler Marco Schrettl an der zwölften Stelle. "Bei der Zielauffahrt am Gaisberg schlugen wir ein extrem hohes Tempo an, Covi ist super stark gefahren. Am Ende war Isaac einfach der Stärkste! Ich hoffe, dass ich auf der morgigen brutal schweren Etappe meine Gesamtwertung verteidigen kann. Aber grundsätzlich könnte die Ausgangsposition für mein Team besser nicht sein." Angesprochen auf die tausenden Zuschauer in Salzburg meinte Felix: "Das war eine richtige Gänsehautstimmung. Selten zuvor habe ich so viele Zuschauer bei einem Radrennen in Österreich gesehen."
Morgen Kühtai-Rodeo in Tirol
Am Samstag startet um 11:08 Uhr die vierte Etappe der Tour of Austria (117,3km/3.500h) vor dem Landhaus am Eduard-Wallnöfer-Platz im Herzen der Landeshauptstadt Tirols. Gleich nach Innsbruck warten in Götzens die ersten Höhenmeter, es geht 3,8 Kilometer zur Bergwertung. Bereits nach Kematen wird in Unterperfuss um Sprintpunkte gefahren. Weiter durch das malerische Inntal nach Telfs, wo nach 31,5 Kilometern bei Skoda die zweite Sprintwertung folgt. Über Pettnau und Sellrain nähern sich die Radprofis Unterperfuss, wo der erste Anstieg auf das Kühtai mit 22,8 Kilometern Länge und sechs Prozent Steigung wartet. Am Kühtai gibt es bei der Tourismusinfo eine Bergwertung der HC-Kategorie. Nach der rasanten Abfahrt über Ochsengarten und Oetz folgt der 9,6 Kilometer lange Anstieg zur Bergwertung Ötztal Sattele. Die kurze Abfahrt bringt etwas Erholung, ehe der 5,9 Kilometer lange Schlussanstieg ins Kühtai mit einer Bergwertung der HC-Kategorie bei den Bergbahnen Kühtai folgt. Ab 14:00 Uhr wird der Etappensieger im Wintersportparadies erwartet!