Thomas Geierspichler: WM-Medaillienjagd in Indien

23.09.2025

Thomas Geierspichler (c) Petra Dissertori
Thomas Geierspichler

Auf nach Indien (Neu Dehli), heißt es für Thomas Geierspichler, wo in Kürze die Para-Leichtathletik-Weltmeisterschaften stattfinden. Der fünffache Weltmeister Thomas Geierspichler wird die Rennen über 400 und 1.500 Meter bestreiten, den 100er-Sprint lässt der Salzburger aus. 

Die Vorbereitungen auf die Leichtathletik-Weltmeisterschaften in den letzten Monaten sind sehr gut verlaufen, sagt der Anifer: "Ich hatte viele harte Trainingsblöcke die ich Gott sei Dank verletzungsfrei durchziehen konnte. Ein großes Dankeschön an mein gesamtes Betreuungsteam für die Unterstützung und Trainingssteuerung. Ich freue mich jetzt auf die WM und alles was kommen mag, auch wenn ich gerade in einer Umbruchphase bin."

Das Wetter in Indien wird die große Unbekannte: "Es wird brütend heiß werden, und durch die Ausläufer des Monsuns kann es auch noch zu heftigen Regengüssen kommen. Regen wäre für mich fatal, da ich durch meine Treibtechnik durchrutsche und keinen Druck mehr auf die Treibringe bekomme."

Nach der Ankunft in Indien stehen für den Salzburger zunächst zwei harte Intervalltrainings auf dem Programm, gefolgt von zwei lockeren Tagen zur Regeneration. Am kommenden Montag startet Geierspichler in den Vorlauf für das 400er-Rennen. Das eventuelle Finale folgt dann am Dienstag, den 30. September.

Umorientierung nach Streichung des 1.500ers

Letztes Jahr gab es noch Mutmaßungen, dass der 1.500er - Thomas Lieblingsstrecke - wieder in das paralympische Programm aufgenommen werden könnte. "Leider hat sich diese Hoffnung dann bald wieder zerschlagen. Das Paradoxe ist, dass es bei der WM in Indien den 1.500er gibt, den ich am 5. Oktober fahren werde. Aber bei den Paralympics in Los Angeles 2028 wird er wieder nicht ausgetragen. Als der definitive Bescheid kam, haben wir das Training heuer in Richtung 400er fokussiert und umgestellt. Jetzt gilt: Über Indien nach Los Angeles um dort dann im Finale zu stehen. Ich brauche jetzt Rückschlüsse woran ich weiter arbeiten muss - und das bieten mir die Rennen in Indien", sagt Thomas.

25 Jahre seit erster Paralympicssmedaille

Genau vor 25 Jahren sorgte Thomas Geierspichler bei seinen ersten Paralympics für eine faustdicke Überraschung: 2000 gewann er Bronze im Marathon. Danach folgten zwei Goldmedaillen, Weltrekorde im Marathon und über die 10.000 Meter, zahlreiche WM- und EM-Titel. "Damals hat mir niemand die Bronzemedaille zugetraut. Die WM in Indien ist für mich ein wichtiger Schritt in Richtung Paralympics in den USA. Derzeit bin ich Zwölfter in der Weltrangliste über die 400m. Diese Position will ich weiterhin verbessern."

Den 100m Sprintbewerb wird Thomas Geierspichler in Indien auslassen: "Das bringt nichts, ich habe den 100er einfach nicht in meiner DNA, da ich zu lange Langstrecken trainiert habe. Der 400er ist eh schon kurz genug. Ein Usain Bolt wird nie einen Marathon gewinnen und Eliud Kipchoge wird sicher kein Sprintweltmeister werden!"

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