Formula 1 Großer Preis von Monaco: Droht dem Klassiger das Aus?

27.05.2016

Noch ist die Formel 1 Welt an der Côte d'Azur in Ordnung, zumal sich hier ja gerade die Reichsten und Schönsten der Formel 1 Welt zeigen. Mehrmals stand des Kronjuwel der Formel 1 am Scheideweg. Waren es zuletzt Sicherheitsdiskussionen - Nelson Piquet verglich es einmal mit Hubschrauberfliegen im Wohnzimmer – so ist es jetzt ein Bauprojekt, das den Grand Prix künftig gefährden könnte. Neben Geschäften, Wohnungen und Restaurants sind auch noch zwei Museen in dem riesigen Bauprojekt am Hafen vorgesehen. Aber genau dieses Areal wird für die Infrastruktur des Grand Prix benutzt. Benötigt wird es vor allem für die TV-Regie-Trucks, das sogenannte World Feed des Formel 1 Managements FOM. Seitens der Organisatoren des Rennens verlautet es, das es das Ende des Rennens bedeuten würden, wenn das Projekt umgesetzt wird – quasi rote Flagge für die Verantwortlichen von Monaco.

Engen Kurven, Unebenheiten, Kanaldeckeln und fehlenden Auslaufzonen, das sind die Eckdaten des 3,340 Kilometer lang Stadtkurses. Das Qualifying ist in Monte Carlo die halbe Miete, weil Überholmanöver im Rennen bedingt durch die enge Strecke nur sehr schwer möglich sind. Dazu kommt noch wenig Platz für die Mechaniker beim Boxenstopp, weniger Platz als auf jeder anderen Strecke, und das obwohl vor der Saison 2003 im Meer Land aufgeschüttet wurde, um mehr Platz für die Boxengasse zu bekommen.

Wie schwer das Rennen ist, zeigt die Statistik: Ayrton Senna führt noch immer mit sechs Siegen, gefolgt von Michael Schumacher und Graham Hill mit jeweils fünf Triumphen. Alain Prost erreichte vier Siege, vor Stirling Moss und Jackie Stewart mit jeweils drei. Obwohl die Mauern so nahe an der Strecke sind, gab es in Monaco in der modernen Formel 1 erst einen tödlichen Unfall. Lorenzo Bandini überschlug sich 1967 in der Hafenschikane, sein Auto fing Feuer. Der Italiener erlag drei Tage später im Krankenhaus seinen Verletzungen. Und jedes Jahr wird ein Monte Carlo erneut ein schwerer Crash befürchtet, auch wenn darüber niemand wirklich reden will.

Sorgen derzeit übrigens auch beim Österreich Grand Prix. Der Ticket-Vorverkauf läuft schleppen. Mitte Mai waren erst knapp 40.000 Karten abgesetzt, dafür ist der Run auf die Tickets für die Moto-GP enorm. 2014 war das Formel 1 Comeback in Spielberg mit 95.000 Zuschauern restlos ausverkauft, 2015 waren es mit 55.000 Fans am Ring schon deutlich weniger.

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