SalzburgerLand: Neue Tourismusstrategie „auf Schiene"

22.03.2023

Christine Schönhuber und Leo Bauernberger
Christine Schönhuber und Leo Bauernberger

Mit den bevorstehenden Osterferien Anfang April steht der letzte Höhepunkt der noch laufenden Wintersaison 2022/23 unmittelbar bevor. Im SalzburgerLand wurden am Mittwoch dennoch bereits die Weichen für den Sommer gestellt: Präsentation der neuen Salzburger Tourismusstrategie. 

Der erste „ganze Winter“ ohne Einschränkungen seit dem Beginn der Pandemie vor drei Jahren neigt sich dem Ende zu – und die bisherigen Zahlen lassen ein erfolgreiches „Comeback“ der Skiurlauber*innen erwarten: Von November 2022 bis einschließlich Februar 2023 konnten im SalzburgerLand 11,2 Millionen Nächtigungen verbucht werden. Das bedeutet im Allzeit-Vergleich zum aktuellen Zeitpunkt (bei noch ausstehender Bilanz der Monate März und April) das viertbeste Winter-Ergebnis. Wobei die laufende Saison mit den Jahren 2017/18 und 2018/19 beinahe gleichauf liegt, auf Platz zwei (2018/19) fehlen nur minimale 40.000 Nächtigungen bzw. rund 0,04%. Der bisherige Höchstwert stammt aus dem Winter 2019/20 (ein Schaltjahr) mit rund 12,2 Millionen Nächtigungen von November bis Februar – bevor im März 2020 die Saison aufgrund der Pandemie frühzeitig beendet werden musste. 

Der Ausblick auf den bevorstehenden Sommer ist ebenso vielversprechend, zeigte sich die Sommersaison doch auch in den Pandemiejahren von ihrer besten Seite, als Nahziele und Aktivitäten in der alpinen Natur umso mehr an Bedeutung und Wert gewannen. 

Tourismus schafft Wertschöpfung, Lebensqualität und Arbeitsplätze

Gestärkt in die Zukunft geht das SalzburgerLand auch mit der neuen Tourismusstrategie, in die der Landeshauptmann am Mittwoch einen ersten Einblick gab.

Neue Tourismusstrategie: Den Menschen und der Natur verpflichtet

Qualitätsvoller Tourismus, der den Menschen und der Natur verpflichtet ist und Image als Premium-Destination in den Alpen weiter ausbauen – so das Ziel der Tourismusmacher im SalzburgerLand. 

Um dieses Ziel zu erreichen, wurden in der neuen Tourismusstrategie des Landes vier zentrale Impulsfelder definiert:

Impulsfeld 1: Touristische Arbeitswelt

Impulsfeld 2: Qualität, Regionalität & Authentizität

Impulsfeld 3: Innovation & Digitalisierung

Impulsfeld 4: Nachhaltigkeit & Mobilität

Nicht zuletzt die Entwicklungen der vergangenen Jahre mit einer im wahrsten Sinn des Wortes nachhaltigen Veränderung von Werte-Verständnissen und machten eine Überarbeitung der Tourismusstrategie nötig. Das SalzburgerLand hat mit seiner besonderen Kombination aus großen Naturräumen und einem Kulturangebot von Weltformat aber die besten Voraussetzungen, diese gesteigerten Erwartungen an einen naturnahen, qualitätsvollen Urlaub zu erfüllen.

Nachhaltigkeit und Regionalität ist Salzburger Kernkompetenz

„Vieles von dem, was oft als nachhaltig bezeichnet wird, gibt es bei uns ganz selbstverständlich und nicht aus einem Trend geboren, womit wir hier eine echte Kernkompetenz und unbezahlbare Glaubwürdigkeit vorweisen können“, sagt Leo Bauernberger, Geschäftsführer der SalzburgerLand Tourismus Gesellschaft (SLTG).

So gibt es in keiner Region weltweit einen so hohen Anteil an Bio-Landwirtschaft wie im SalzburgerLand.

„Mit dem BioArt Campus in Seeham haben wir zudem neuerdings ein Bio-Kompetenzzentrum, das international seinesgleichen sucht. Und wir haben ein gesundes Verhältnis von landwirtschaftlichen Betrieben und Tourismusbetrieben (je rund 10.000 im Bundesland), was die Qualität der Produkte unserer Alpinen Küche und damit auch die Regionalität in der Gastronomie und Hotellerie maßgeblich beeinflusst“, so Bauernberger.

Hervorragende Erreichbarkeit für Gäste mit der Bahn

Nachhaltiger und naturnaher Tourismus im SalzburgerLand – das schließt selbstverständlich auch die An- und Abreise sowie die Mobilität vor Ort mit ein. Und auch hier sind die Voraussetzungen hervorragend: Die zentrale Lage im Herzen des europäischen Bahn-Netzes und eine direkte Erreichbarkeit aus wichtigen Nahmärkten wie dem ostösterreichischen Ballungsraum sowie Deutschland – aus denen insgesamt rund zwei Drittel aller Gäste im SalzburgerLand kommen – machen das SalzburgerLand zu einer attraktiven Destination für Gäste, die auch im Urlaub auf einen umwelt- und klimabewussten Lifestyle setzen.

Studie: Reisen wie vor Corona – aber mit gutem Gewissen

Und diese Gäste werden immer mehr, wie auch eine aktuelle Studie in Deutschland, dem wichtigsten Herkunftsmarkt für den Tourismus im SalzburgerLand mit mehr als 40 Prozent Anteil an den Gesamtnächtigungen, zeigt. Die Deutsche Reiseanalyseder Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) stellt bei ihrem Ausblick auf das Reisejahr 2023 fest, dass die Reiselust der Deutschen beinahe wieder auf dem Niveau von 2019, also vor der Corona-Pandemie, liegt.

„Österreich bleibt bei den Deutschen unter den beliebtesten Auslandszielen und rangiert gleich hinter Spanien, Italien und der Türkei auf dem vierten Platz – sogar noch vor Kroatien“, berichtet SLTG-Geschäftsführer Bauernberger. Die Voraussetzungen für den Sommer seien in diesem entscheidenden Markt sehr vielversprechend, denn: „Acht Prozent und damit rund sieben Millionen Deutsche haben Österreich als Reiseziel in diesem Jahr schon fix eingeplant. Und gar ein Viertel der Befragten gibt an, dass sie zwar noch nicht fix entschieden haben, wohin die Reise geht, aber unser Land bei ihrer Reiseplanung in Erwägung ziehen.“ 

Nachhaltigkeit spielt laut der Studie bei der Urlaubsplanung eine immer größere Rolle. Einerseits sind ökologische Überlegungen seit einigen Jahren auf einem sehr hohen Niveau, andererseits nehmen aber auch Gedanken über die soziale Nachhaltigkeit am Urlaubsort – etwa was den fairen Umgang und die Bezahlung von mit Mitarbeiter im Tourismus betrifft – immer mehr zu. 

Bahn auf der Überholspur – mit weiterhin großem Potenzial

Was die Wahl des Reisemittels für den Urlaub im SalzburgerLand betrifft, zeigt die Gästebefragung Tourismus Monitor Austria, dass im SalzburgerLand die Bahn weiter auf dem Vormarsch ist – mittlerweile 13% sind sogar der beste Wert aller österreichischen Bundesländer. Gegenüber dem Auto, mit dem 75% aller Gäste anreisen, gibt es aber noch viel Potenzial. Zumal drei Viertel der CO2-Bilanz eines Urlaubs auf die An- und Abreise entfällt, wie eine Studie der Welttourismusorganisation UNWTO ergab.

SalzburgerLand: Größte Bahn-Kampagne im heimischen Tourismus

Deshalb und auch vor dem Hintergrund der neuen Tourismusstrategie startet die SLTG zur bevorstehenden Sommersaison gemeinsam mit ihren Mobilitätspartnern Deutsche Bahn (DB) und ÖBB sowie den Regionspartnern Gastein, St. Johann, Zell am See-Kaprun und der Stadt Salzburg eine umfangreiche Kampagne. „Wir setzen insgesamt 800.000 Euro dafür ein, was dieses Projekt zur bisher größten Bahn-Kampagne im heimischen Tourismus macht“, freut sich SLTG-Geschäftsführer Bauernberger. Alle Kampagnen-Partner sowie auch das Land Salzburg mit einer Sonderförderung von 100.000 Euro tragen zum Gesamtbudget bei.

Für Christine Schönhuber, Geschäftsführerin der Tourismus Salzburg GmbH (TSG) und damit oberste Touristikerin in der Stadt Salzburg, ist die Beteiligung an der Kampagne ebenso Herzensangelegenheit wie logischer Schritt: „Die TSG bekennt sich ganz klar zum Qualitätstourismus und setzt zukünftig einen nachdrücklichen Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit. Maßgeblich in dieser Hinsicht ist die Mobilität, mit der sich die gesamte Reisebranche in all ihren Facetten auseinandersetzen muss. Neben der Erstellung von überzeugenden Angeboten ist auch die Kommunikation an die Reisenden wichtig. Gemeinsam mit starken Partnern wie der SLTG, der Deutschen Bahn und der ÖBB können wir die Wirkung unserer einzelnen Anstrengungen bündeln.“

Werbe-Offensive auf Bahnhöfen und TV-Spot in Deutschland

Beworben werden die günstigen Direktverbindungen ins SalzburgerLand aus den deutschen Metropolregionen wie Berlin, Hamburg, Leipzig, Köln oder München sowie aus Wien und Niederösterreich genau dort, wo die Zielgruppe zu finden ist: Mit einer umfangreichen Out-of-Home-Offensive direkt an den großen Bahnhöfen sowie mit zielgerichteten Online- und Social-Media-Maßnahmen. In Deutschland wird es zudem einen eigenen TV-Spot der DB geben, der bei den deutschen Gästen Lust auf einen Urlaub in Stadt und Land Salzburg macht. In Österreich schaltet die ÖBB zusätzlich Print-Anzeigen in auflagenstarken Zeitungen und Magazinen. 

DB: Nachfrage nach Urlaub im SalzburgerLand wächst zweistellig 

„Mit der gemeinsamen Kampagne erreichen wir ein neues Level in der Kommunikation. So können wir noch mehr Gäste von einem Urlaub mit der Bahn im SalzburgerLand begeistern“, freut sich Hans-Joachim Luhm, Bereichsleiter Preis- und Erlösmanagement bei der DB. Der Zeitpunkt für die Offensive sei perfekt – denn: „Wir sehen hier aktuell eine stark steigende Nachfrage. Für dieses Jahr haben wir bereits mehr Tickets ins SalzburgerLand verkauft als im vergleichbaren Zeitraum des Rekordjahres 2019, und das im zweistelligen Bereich.“

Attraktiv wird das Zug-Angebot aus Deutschland durch die gute Anbindung der Region: „Mit allein 17 täglichen Direktzügen und zahlreichen einfachsten Umsteigeverbindungen in die Salzburger Ferienregionen ist das SalzburgerLand aus vielen Städten Deutschlands mit der Bahn sehr gut erreichbar.“ Für die Mobilität vor Ort sorgen die Regionen und Gastgeber. Sie ermöglichen damit auch Reisenden ohne Auto, vor Ort mit Bus, Bahn, per E-Car-Sharing, mit Fahrrädern oder E-Bikes klimafreundlich mobil zu sein.

Klimabonus, E-Autos und Wasserkraft: Hotellerie setzt Zeichen 

Nicht nur die SLTG gemeinsam mit den Urlaubsregionen im SalzburgerLand setzen bei der touristischen Angebotsentwicklung den Fokus auf Naturnähe und klimaschonende Mobilität, auch direkt in den Hotels und Pensionen bewegt sich vieles in diese Richtung. Einer, der seinen Betrieb gänzlich auf ökologische Gesichtspunkte hin umgewandelt hat, ist Christian Hettegger vom Hotel Tauernhof im Großarltal. „Wir waren einst das erste größere Hotel bei uns im Ort – jetzt sind wir das erste Hotel im Tal, das mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet wurde“, sagt Hettegger, der den Familienbetrieb mit seiner Frau Katharina in dritter Generation führt. 

Seit dem Umbau im Jahr 2021 ist das Hotel von Dach bis Keller beinahe energieautark. Strom kommt von der eigenen Photovoltaikanlage sowie rein aus Wasserkraft. Seniorchef Ambros Hettegger betreibt mit seinen beiden Brüdern vor der Haustür sogar ein eigenes Wasserkraftwerk an der Großarler Ache und produziert Ökostrom mit minimalem Eingriff in die Natur. Der eigene Tiefbrunnen liefert das frische Quellwasser nicht nur für Pool und Wellness-Anlagen, sondern bewässert auch die Grünflächen. 

„Durch ein ausgeklügeltes Abwärmesystem der Kühlhäuser und Kühlschränke wird das Wasser warm aufbereitet. Die restliche benötigte Wärme im Haus wird durch heimische Hackschnitzel erzeugt“, ergänzt Hettegger.

Und was machen die Hetteggers, um auch bei der An- und Abreise ihrer Gäste den Umweltgedanken zu fördern? „Wir haben einen ‚Klimabonus‘ für Gäste ins Leben gerufen, die mit Bahn und Bus – die Haltestelle ist direkt vor unserer Haustür – anreisen. Sie bekommen Anwendungen in unserem Spa-Bereich gratis. Und für die Mobilität vor Ort bieten wir ein E-Auto als Shuttle an.“

Eigener Bauernhof und Produkte aus dem Tal

Nicht zuletzt bei der Kulinarik spielen Qualität und Regionalität eine ebenso große Rolle. Der Großteil der Produkte wird direkt aus dem Tal bezogen – unter dem Siegel der „Großarler Genussregion“ haben sich Bäuerinnen und Bauern zusammengeschlossen und bieten vom ursprünglichen Großarler Bergbauernkäse über Milch und Fleisch bis hin zum Gemüse alles garantiert aus dem Tal an. „Mit einer eigenen Schafzucht und unseren Hühnern am eigenen Bauernhof tragen wir auch selbst unseren Teil dazu bei“, erzählt Hettegger. Der Sommer im SalzburgerLand kann kommen!

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