Lawinenhunde trainieren in Annaberg

20.01.2022

Bereits zum achten Mal verbrachten die Hundeführerinnen und Hundeführer der Lawinen- und Vermisstensuchhundestaffel Salzburg die vergangenen Tage im Skigebiet Dachstein West in Annaberg um ihre vierbeinigen Retter für den Einsatzfall zu trainieren.

Drei Tage lang wurde am Donnerkogel – im Gebiet des Schigebiets Dachstein West zur Heimat der Lawinenhunde-Teams der Lawinen- und Vermisstensuchhundestaffel Salzburg. Bei perfekten Bedingungen warteten 15 Lawinenhundeteams freudig darauf, fiktiv verschüttete Personen im Schnee zu suchen und auszugraben. Vom wenige Monate altem Junghund bis zum erfahrenen Einsatzhund war alles mit dabei. „Hier in der Gegend finden wir jedes Jahr super Bedingungen vor. Einerseits rund um die Donnerkogel Bergbahnen in der Skiregion Dachstein West, die uns bereits das achte Jahr optimale Suchgebiete vorbereiten, andererseits mitten im Ort St. Martin am Tennengebirge. Ohne diese enge und produktive Zusammenarbeit ist die Durchführung eines derart umfangreichen Kurses nicht möglich“, bedankt sich Stephanie Stöger aus St. Martin, die für die Organisation des Kurses verantwortlich war. 

Perfekte Zusammenarbeit

Um für 15 Lawinenhunde aller Alters- und Ausbildungsstufen ein Trainingsgelände vorzubereiten, bedarf es viel Zeit und einiges an Mühen. Allein könnte dies eine Einsatzorganisation nicht stemmen, dazu brauchen die Helfer Hilfe. Diese Hilfe bekamen sie von der Skiregion Dachstein West. In mehreren Pistengerät-Stunden wurden zwei ideale Lawinenfelder errichtet. So konnten sowohl die erfahrenen Einsatzhunde optimal auf den realen Lawineneinsatz vorbereitet werden, als auch junge, wenige Monate alte Hunde, ihre ersten Erfahrungen sammeln. „Die momentane Schneelage hat uns in der Vorbereitung natürlich Kopfzerbrechen bereitet. Durch die kostenlose Hilfe der Bergbahnen, sei es für die Präparierung des Lawinenfeldes oder den Transport von unseren Teams, war es möglich, alle unsere Teams wirklich optimal auszubilden. So eine perfekte Zusammenarbeit ist für unsere Ausbildung unbezahlbar“, sagt Stöger.      

Auch der Weg zur Suche wird trainiert

Neben der eigentlichen Suche nach Verschütteten Menschen, gehören auch andere Ausbildungen dazu um ein richtiger Lawinenhund zu werden. So üben die Hunde mit ihren Hundeführern gemeinsam auch das Fahren mit verschiedenen Transportgeräten. Um im Ernstfall schnellstmöglich zur Stelle zu sein, müssen die Hunde daran gewöhnt werden, etwa mit einem Skidoo transportiert zu werden. Auch für die Hundeführer ist es Jahr für Jahr eine gute Übung um im Handling mit dem Hund im Arm auf und abzusteigen, fit zu bleiben. Auf Pistenwalzen wäre ein selbstständiges auf und abspringen für einen Hund natürlich zu gefährlich. Also müssen die Vierbeinigen Retter auch daran gewöhnt werden sich heben und tragen zu lassen. Auch das gehört dazu. Diese Trainingsinhalte umzusetzen ermöglichte die Liftgesellschaft St. Martin und der Tourismusverband.

365 Tage im Jahr bereit

Die Lawinen- und Vermisstensuchhundestaffel Salzburg feiert im Jahr 2014 ihr 60-jähriges Bestehen und ist damit die älteste Rettungshundeorganisation im Bundesland Salzburg. Anlass für die Gründung der ehrenamtlich arbeitenden Rettungsorganisation war das große Lawinenunglück am Dachstein im Jahre 1954, bei dem 13 Menschen den „weißen Tod“ starben. Aus einer anfangs kleinen Gruppe von Idealisten hat sich heute eine solide Einsatzorganisation mit erfahrenen Hundeführerinnen und Hundeführern entwickelt, denen es an Nachwuchs nicht mangelt. Die Staffel ist dem Katastrophenreferat der Salzburger Landesregierung unterstellt.

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