Jedermann against Waste

27.07.2016

Jedermann Waste Dinner (c) Neumayr
Jedermann Waste Dinner

Zum ersten „Jedermann Waste Dinner“ lud das Salzburger Agrar Marketing erst kürzlich in den Thronsaal der Alten Residenz. Das Besondere daran? Getafelt wurde im kleinen Kreis mit „Jedermann“ Cornelius Obonya, „Tod“ Peter Lohmeyer, „Teufel“ Christoph Franken und „dem armen Nachbarn“ Johannes Silberschneider.

Haubenkoch Andreas Döllerer kredenzte dabei ein Menü aus abgelaufenen, jedoch noch verzehrfähigen Lebensmitteln. Ein „Waste Dinner“ der besonderen Art also. Gespeist wurde übrigens für die gute Sache. Der gesamte Erlös dieses Charity-Essens – rund 5000 Euro - kommt dem Salzburger Ernährungsprojekt „mobile Kinderküche“ zugute. 

„Mit dieser Veranstaltung wollen wir auf die enormen Mengen an noch verzehrfähigen Lebensmitteln, die im Müll landen, aufmerksam machen. Die Hauptcharaktere der diesjährigen Salzburger Festspiel-Jedermann-Produktion, Cornelius Obonya, Christoph Franken, Peter Lohmeyer und Johannes Silberschneider waren von unserer Idee sofort begeistert“, so Josef Schwaiger, Obmann des Salzburger Agrar Marketing.

Beim ersten „Jedermann Waste Dinner“ zauberte Haubenkoch Andreas Döllerer (Döllerers Genusswelten, Golling) aus abgelaufenen Lebensmitteln ein herrliches Menü. Auf der Speisekarte standen Bluntauforellentartare mit Kohlrabi und Hollerkapern, dazu gab’s knusprigen Speck, Tauernroggenbrot und Heubutter, gebeizten Bluntau-Sailbing mit Joghurt, Paradeisern und Avocado, Pinzgauer Milchkalb mit Eierschwammerl und zum süßen Abschluss Marillenknödel.

„Bei mir in der Küche wird generell so wenig wie möglich weggeworfen. Das A und O ist die Planung. Für den Privathaushalt heißt es geschickt einkaufen. Bleibt doch einmal etwas übrig, dann kann man die Lebensmittel einfrieren oder trocknen. Oder aber man kocht zum Beispiel einen Fonds – den kann man in der Küche immer gut brauchen“, so Haubenkoch Andreas Döllerer.

Der gesamte Erlös des Abends – rund 5000 Euro – wurden an das Salzburger Ernährungsprojekt „mobile Kinderküche“ überwiesen. Unter der Gästen gesichtet: der Obmann des Salzburger Agrar Marketing LR DI Dr. Josef Schwaiger, Schauspielerin Barbara De Koy (u.a. auch bei den diesjährigen Festspielen auf der Bühne), Jedermann-Konzertmeisterin Antonia Alexa, Jazzerin Sabina Hank, die Chocolatiers Christine und Hubert Berger (Berger Schokolade), Primar Prof. Dr. Klaus Emmanuel (Universitätsklinik Salzburg), Snowboard-Weltmeisterin Manuela Riegler, Musiker Robert Kainar (Jedermann Ensemble 013) u.v.a.

Alarmierende Zahlen

Zehn Prozent des Salzburger Haushaltsmülls (original verpackt oder nur teilweise verbraucht) wären noch essbar. Das entspricht rund 18 Kilogramm an Essbarem – oder umgerechnet 300 Euro pro Haushalt – die jährlich im Müll landen. In Österreich sind das insgesamt 1 Million Tonnen an Lebensmitteln pro Jahr. Weltweit bedeutet das, dass rund ein Drittel aller produzierten Lebensmittel weggeworfen werden. In Industrieländern werden sogar viele Lebensmittel vernichtet oder gar nicht geerntet, weil sie optisch nicht der erwarteten Norm entsprechen. 28 Prozent der weltweiten Anbauflächen werden für Lebensmittel verwendet, die schlussendlich nicht verzehrt werden. Alarmierend ist auch, dass diese enorme Lebensmittelverschwendung der drittgrößte CO2-Emittent nach Staaten wie USA und China ist und damit massiv zum Klimawandel beiträgt. „Ich weiß, man hört diese Zahlen und Fakten immer wieder. Aber man kann es leider nicht oft genug wiederholen, weil sich noch zu wenig ändert. Wir müssen für unsere Natur und Umwelt Verantwortung übernehmen – das müssen wir allein schon für unsere Kinder tun!“, sagte Landesrat DI Dr. Josef Schwaiger, Obmann des Salzburger Agrar Marketing.

 

Tafeln für den guten Zweck: die mobile Kinderküche

Mit den eingenommen Spenden wird die Kinderkoch-Aktion „Der Spielplatz kocht – die mobile Kinderküche“ in Zusammenarbeit mit dem Verein Spektrum unterstützt. Dabei wird mit Kindern und Jugendlichen in Salzburg gekocht und ihnen so auf spielerische Art und Weise vermittelt, dass Kochen und gesundes Essen Spaß machen. Verarbeitet werden dabei nur heimische Lebensmittel, so lernen die Kleinen Heimisches kennen und den Wert der Produkte schätzen.

 

 

zurück