MARCEL HIRSCHER AUF MotoGP-RAKETE AM RED BULL RING

10.07.2019

Marcel Hirscher hat auf alpinem Schnee alles erreicht. Jetzt wagte sich der österreichische Sport-Held auf asphaltiertes Terrain, wenn auch nicht zum ersten Mal. Die Fahrt mit einer KTM RC16 war aber definitiv eine Premiere für den Vollblut-Sportler. Bestens vorbereitet und unterstützt wurde Marcel Hirscher von Österreichs Motorrad-Legende Gustl Auinger und dem französischen KTM-Rider Johann Zarco. Über die Schultern geblickt haben KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer und KTM-Teammanager Mike Leitner.

„Einfach ein Wahnsinn, was in diesem Bike steckt“, zeigte sich Hirscher überwältigt und weiß jetzt schon, dass er den Zweirad- Helden beim Motorrad Grand Prix von Österreich 2019 wieder genau auf die Finger schauen wird - entweder live vor Ort oder bei ServusTV!

Dass Marcel Hirscher auch passionierter Motorsportler ist, ist bekannt. Der Salzburger war bereits mehrmals bei Formel 1 und Motorrad Grands Prix am Spielberg zu Gast, steigt regelmäßig auf die Motocross-Maschine, und hat auch schon auf dem Red Bull Ring Gas gegeben; wie zum Beispiel am DTM-Wochenende 2015 im Cockpit des Audi Sport TT Cup. Jetzt aber wagte sich der österreichische Alpin-Ski-Star – nach einem „Herantasten“ mit einem Moto2- Bike – auf das unangefochten heißeste Terrain im Zweirad-Rennsport. Er nahm die Herausforderung eines MotoGP- Rennbikes – der KTM RC16 von Red Bull KTM Factory Racing – an und heizte mit dieser Rakete auf zwei Rädern, die normalerweise nur von absoluten Profis im Zaum gehalten werden kann, über die Grand-Prix-Strecke. Ihm dabei unter die Arme gegriffen hat unter anderen die Motorrad-Ikone Gustl Auinger. Auf dem Track mit dabei war der KTM-Pilot Johann Zarco, dem die Cover-Story der aktuellen „The Red Bulletin“ gewidmet ist, und ein Motorrad-Instruktor des Red Bull Ring.

Marcel Hirscher: „Der Moment, der mich am meisten begeistert hat war, wenn man merkt, dass von den 270 PS bei einem Gewicht von 170 Kilogramm und mit mir drauf noch immer genügend übrig ist. Das ist das Schnellste und Ärgste, was ich je erlebt habe! Diese Beschleunigung ist unvergleichlich. Es fühlt sich komplett schräg an – fast nicht zu beschreiben. Mensch und Maschine sind weg und der Geist ist hinterher. Johann hat den Asphalt mit dem Zeigefinger gestreichelt und mir gezeigt: ,Runter mit dir!’ Ich hab’ mir nur gedacht, der ist zweifacher Weltmeister, ich werd’ schon nicht umfallen! Für ihn ist es ungefähr so, wie für mich, wenn ich einem Deutschen Skifahren lernen müsste! (mit Augenzwinkern, Anm.) In meiner Zeit als Skifahrer habe ich einiges erleben dürfen. Aber das heute überschreitet eine Grenze. Wenn man am eigenen Leib spüren darf, was diese Jungs leisten. Ich habe riesigen Respekt davor. Für mich ist es ein Ausflug, für den ich mich nur bedanken kann!. Ich bin sicher einer von ganz wenigen auf diesem Planeten, die auf so ein Motorrad dürfen, obwohl sie nix können. Andere haben den Wunsch, einmal in einem Formel-1-Auto zu sitzen. Aber für mich war das definitiv immer MotoGP. Darum geht heute ein Traum für mich in Erfüllung. Das Ziel war, dass es halbwegs ansprechend ausschaut, wenn ich auf der Start-Ziel-Geraden fahre. Danke an Jürgen (Instruktor Red Bull Ring, Anm.) und Johann. Beim Skifahren ist die Körperposition immer zentral. Auf dem Bike musst du deutlich mehr mit dem ganzen Körper mitgehen. Am Anfang war das schon eine Umstellung. Wenn man es nüchtern betrachtet, war das nur Spazierenfahren. Jeder hat sein Limit. Für mich war es schon Rennfahren. Andere Leute brauchen dafür länger über den Ganslernhang. Aber es macht unglaublich viel Spaß und das ist für mich heute das Wichtigste. Bewundernswert sind vor allem so Leute, wie der Valentino Rossi. Der fährt gefühlt seit ewigen Zeiten auf diesem Niveau. Da gibt’s Fotos, die sind ja wirklich aus dem Jahre Schnee, wo er schon gewonnen hat. Wenn es sich ausgeht, schau’ ich mir die Rennen an, oder auf alle Fälle die Zusammenfassung auf ServusTV, wenn es sich nicht ausgeht. Es fühlt sich irgendwie dreidimensional an. Du spürst den Wind, großartig. Meine Intention war nicht, auf die Zeit zu schauen, der Genuss steht absolut im Vordergrund. Es gibt keinen Tacho. Die wilden Hunde fahren nach Gefühl.“

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