FIA WTCC Salzburgring: Die Teams rollen an

15.05.2012

Chevrolet als Favorit (c) www.evatrifft.com
Chevrolet als Favorit

Dass nach 1993 – damals fand der letzte Motorrad Grand Prix am Salzburgring statt – jemals wieder ein Weltmeisterschaftslauf auf den Salzburgring kommt, das überrascht selbst Insider. Vom Streckenlayout zu schnell und gefährlich für den modernen Rennsport, schlechte Infrastruktur, fehlende Zuschauertribünen und schlicht nicht finanzierbar. Das waren in den letzten Jahren die meist gehörten Argumente, warum nur mehr kleine Rennserien im Nesselgraben zu sehen waren.

2012 gibt es nun das große Comeback im internationalen Rennkalender. Der Automobilweltverband FIA schickt vom 19. bis 20. Mai die Tourenwagenweltmeisterschaft nach Salzburg. Die ersten Teams sind bereits im Anrollen, die FIA hat ihren ersten Truck schon im Fahrerlager eingaragiert und Alain Menu zeigte als rasender Taxipilot mitfahrenden Journalisten mit seinem Rennboliden bereits die Strecke aus der Sicht der Rennfahrer.

In und um Salzburg deutet derzeit eigentlich kaum etwas auf das Spektakel hin, sieht man von ein paar wenigen Plakatständern ab. Auf publikumswirksame Pre-Events, etwa in der Innenstadt, wird verzichtet. Ein Lokal-Hero aus der rot-weiß-roten Renngemeinde fehlt. Dennoch: Self-selling event quasi, das hoffen jedenfalls die Organisatoren. Sie erwarten am Rennwochenende 25.000 bis 30.000 Zuschauer an der Rennstrecke, schönes Wetter vorausgesetzt.

Der Heimsieg des ungarischen Fahrers Norman Michelisz zuletzt in Budapest, könnte auch viele ungarische Zuschauer nach Salzburg locken.

Rund € 600.000 kostet die gesamte Veranstaltung und das Dosen-Imperim macht`s möglich. Mit anderen Worten: Ohne die Unterstützung von Red Bull würde es diese Veranstaltung nicht geben, verlautet es aus dem Mund des Rennstrecken-Chefs.

In punkto Sicherheit bringt ein WTCC-Lauf die selben Anforderungen mit sich wie die Formel 1, hier rangiert der Event sicher zwei Stufen höher als die ETCC bisher oder etwa ein Lauf der DTM. Während der Rennen werden allein elf Ärzte an der Strecke sein. Zwei Hightech-Einsatzfahrzeuge werden vom Hockenheimring angemietet.

Alain Menu, Chevrolet Werksfahrer, zweifacher Saisonsieger

„Da in Salzburg ja leider kein österreichischer Fahrer mit dabei sein kann – und ich vergangenes Wochenende beim zweiten Rennen am Hungaroring nur vom dortigen Local Hero geschlagen wurde, würde ich mich gerne anbieten, in Salzburg als Local Hero für Österreich zu fahren! Scherz beiseite: Ich kenne die Strecke in Salzburg persönlich noch nicht und bin bereits sehr gespannt auf die Rennen. Ich habe gehört, dass Salzburg eine sehr spannend zu fahrende Hochgeschwindigkeitsstrecke ist, wo der Windschatten entscheiden kann.

Eric Nève, Teamchef und Manager Motorsports Chevrolet Europe:

„Auf den Salzburgring freuen wir uns schon ganz besonders! Über die Jahre gesehen hat sich Chevrolet gerade auf neuen Strecken immer besonders gut geschlagen, nicht zuletzt weil wir immer in der Lage waren, unsere Autos schneller auf die neuen Bedingungen abzustimmen als die Konkurrenz. Wir haben die genauen Daten zur Strecke schon länger in Verwendung, da wir schon im Jahr 2008 mit der ETCC (dem Europäischen Touring Car Cup, Anm.) hier waren. Es waren denkwürdige Rennen damals, die ich mit den besten Erinnerungen verbinde: Wir haben nach einem dramatischen Rennen den Sieg nach Hause gefahren, es war ein Rennen, in dem jede Runde die Führung wechselte, manchmal sogar mehrmals! Ich bin überzeugt, dass wir auch in knapp zwei Wochen eine große Show bieten werden, hoffentlich mit ähnlich spannenden Rennen wie damals.“

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